Wie nutzt Deutschland die Corona-Datenspende App? Studie sucht InterviewteilnehmerInnen

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Die Corona-Datenspende App des Robert Koch Instituts hat die Praktik des “Datenspendens” in die Öffentlichkeit gerückt. Seit Anfang April 2020 haben mehr als 500.000 NutzerInnen Daten gespendet, ein laut Robert Koch Institut weltweit einzigartiges Ergebnis.

Die Corona-Datenspende App erlaubt es Einzelpersonen ihre Vitaldaten von Fitnessarmbändern und Smartwatches, sowie Körperdaten (Alter, Gewicht, Geschlecht) und Postleitzahl zu übermitteln. Diese Daten haben dabei geholfen, ein Echtzeit-Fieberthermometer Deutschlands zu erstellen, welches Aufschluss über die Ausbreitung des Coronavirus geben soll. Während erste Studien und die Analysen des RKIs auf den möglichen epidemiologischen Nutzen von Datenspenden verweisen, ist wenig darüber bekannt, was DatenspenderInnen selbst über das Spenden ihrer Daten denken und wie sie mit der Corona-Datenspende App umgehen.

Hierzu stellt die Studie folgende Fragen: Wie interagieren NutzerInnen mit der Datenspende App sowie ihren Wearables? Wie denken sie über den Aufbau und die Funktionen der App sowie die Ergebnisse des RKIs? Welche Erwartungen stellen sie an das RKI bezüglich der Nutzung ihrer Daten, und zum Management der Corona-Pandemie?

Aufbau der Studie:

Diese Fragen werden mittels qualitativer Interviews (jeweils zwischen 30 und 45 Minuten lang) beantwortet. Die Interviews basieren auf einigen offenen Fragen zur Interaktion mit der Corona-Datenspende App. Alle Informationen werden anonymisiert als qualitative Beschreibungen von Nutzungspraktiken als Teil eines Dissertationsprojekts verwendet. Die Interviews werden online via Telekonferenz oder per Telefonat geführt.

Teilnahmebedingungen:

– TeilnehmerInnen sind volljährig
– Aktive Nutzung der RKI Corona-Datenspende App zum Zeitpunkt der Studie
– Interviews in Deutsch und Englisch möglich
– Alle demographischen Gruppen erwünscht

Kontakt:

Diese Studie wird durch Danny Lämmerhirt, Doktorand im DFG-Graduiertenkolleg Locating Media, betreut. InteressentInnen senden eine Email mit dem Betreff “Interviewteilnahme Corona-Datenspende” an danny.laemmerhirt@uni-siegen.de.

Über das DFG-Graduiertenkolleg Locating Media:

Das Graduiertenkolleg Locating Media der Universität Siegen spezialisiert sich auf die Erforschung orts- und situationsbezogener Medien. Es betreibt methodische Pionierarbeit, indem digitale Medienforschung mit ethnographischen, praxisbezogenen Methoden verknüpft wird. Ziel ist es zu verstehen, wie die situationsbezogene Nutzung von Apps, Sensoren, und anderen digitalen Medien mit deren Medieneigenschaften interagiert. In der ersten Förderungsphase wurden vor allem der Ortsbezug von Medien durch kartographische und andere Medien erforscht. Die zweite Förderphase rückt mobile Medien, mobile Daten, sowie dynamisch und algorithmisch erstellte Inhalte durch Apps, Sensoren und zunehmend “Wearable Devices” in den Vordergrund.